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- V1.156
- Stand: 05.06.95
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- Micronik-Bus Platine für A1200
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- Grundlegendes : Dieser Text soll helfen, die öfters auftretenden Fragen zu
- den Towern der Fa. Micronik zu beseitigen.
- Da der Umbau der Modelle im allgemeinen recht problemlos
- zu bewerkstelligen ist, beschränkt sich dieser Text auf
- Probleme, die oftmals nach dem Umbau entstehen.
- Er stellt eine Art Erfahrungsbericht dar, welcher in
- einigen Teilen auch als kleiner Testbericht angesehen werden
- kann.
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- Mit den im Text auftauchenden Firmen habe ich nichts
- zu tun. Ich werde weder von ihnen bezahlt, noch stehe
- ich in sonst in irgendeiner Beziehung zu ihnen ! Dies
- gilt insbesondere für die Firma Micronik ! Daher ist
- dieser Text auch nicht als Werbung anzusehen !!!!!
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- Anregungen, diverse Hardwaretests, Kritik,
- Verbesserungsvorschläge usw. an die untengenannte
- Adresse.
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- ! Zu Risiken und Nebenwirkungen des Umbaus von normalen !
- ! Amigas in die entsprechenden Tower-Modelle bieten wir !
- ! hiermit Hilfestellung, sind aber für keinerlei !
- ! Schäden verantwortlich !!!!!
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- Hallo an alle die sich die Bus-Erweiterung von Micronik geholt haben.
- Gleich vorweg sei gesagt, daß es mehrere Revisionen der Karte gibt (laut
- Aussagen einiger User). Auf den Tower gehe ich jetzt nicht ein, da er nur
- als platzspendendes Medium genutzt wird. Er bietet vom Platz her genauso
- viel Ausbaumöglichkeiten wie der Tower für den Amiga 500. Wer mehr über
- das Gehäuse wissen möchte, der möge sich meine A500-Tower FAQ ansehen,
- welche in verschiedenen Mailboxen oder bei mir zu haben ist.
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- 0.5 Umbau des A1200 in den Tower
- Da dem Tower ein ausführliches
- Handbuch beiligt, sollte der Umbau auch unerfahrenen Usern
- keinerlei Probleme bereiten. Zuerst wird der komplette Amiga 1200
- auseinandergebaut. Das Motherboard muß nun vom Rechner getrennt
- sein, ebenso die Tastatur. Zurück bleibt das alte Gehäuse. Für
- diese Anwendung reicht ein Schraubendreher und eine Flachzange.
- Der nun folgende Einbau des Motherboards in den Tower ist leicht
- durchzuführen, da das Tower Gehäuse sehr gut vorbereitet ist. Das
- Board wird auf den vorhandenen Abstandsbolzen montiert.
- Anschließend werden alle Kabel korrekt miteinander verbunden. Man
- sollte genau auf die richtige Polung achten! Der Bus zum Einbau
- von Standard A1200 Turbokarten wird ganz durchgeführt. Darüber
- wird dann die Busplatine mit der Hauptplatine verbunden. Mit Hilfe
- eines Flachbandkabels wird das Tastaturkabel nach außen an einen 5
- poligen Stecker geführt. Wer kein 230 Watt Netzteil benutzen
- möchte, kann das alte weiterbenutzen. Der Rest der Verkabelung ist
- dann recht einfach, denn die Diskettenlaufwerke werden über ein
- mitgeliefertes langes Kabel mit der Hauptplatine verbunden.
- Lediglich für SCSI/AT-Bus Festplatten muß man sich ein neues Kabel
- besorgen, da ein solches nicht mitgeliefert wird. Zum Schluß
- können sie auch die Steckkarten einsetzen, wie sie es von den
- "großen" Amigas her gewohnt sind :)
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- 1.0 - Problem Zorro II DMA
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- Ein großes Problem wird im Handbuch der Platine beschrieben:
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- Zitat:"Bei Verwendung einer DMA-faehigen CPU-Turbokarte am
- durchgeführten A1200 Expansionsport wird die Funktion DMA-fähiger
- ZorroII Steckkarten blockiert."
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- Ich möchte nun diese verwirrende Schreibweise der Firma Micronik
- ein wenig erläutern: Der durchgeführte Expansionsport am A1200 ist
- der 150 polige CPU-Steckplatz unterhalb des Rechners. DMA
- Turbokarten mit SCSI Kontroller bieten die Möglichkeit, daß der
- SCSI Kontroller per "Direkt Memory Access" auf den 32 Bit-Speicher
- der Karte zugreifen kann. Das führt zur spürbaren Entlastung der
- CPU, da diese nicht wie bei PIO Kontrollern beim Zugriff auf SCSI
- Medien nicht oder nur geringfügig benötigt wird. Beim Betrieb der
- Zorro II Karten kann das DMA Prinzip zu großen Problemen führen.
- Nehmen wir mal an, daß es sich hierbei um einen DMA Kontroller
- handelt, der auf einem der Zorro II Steckplätze steckt. Beim
- Zugriff auf ein Medium versucht der Kontroller die gelesenen Daten
- an der CPU vorbei in den Speicher zu transportieren. Da die
- Architektur des CPU Slots im A1200 große Unterschiede zu Zorro II
- aufweist, kann der DMA Transport nicht stattfinden. Die
- Steuerelektronik auf der Zorro II Kontrollerkarte kann die Daten
- nicht über den Zorro Slot direkt in den Speicher der Turbokarte
- weiterleiten. Die Steuerelektronik geht davon aus, daß der
- "Transportweg" zwischen Zorro II Karte + DMA fähigem Speicher auf
- der Basis der Zorro Slots basiert. Da aber nun keine Elektronik
- existiert, die eine DMA Überbrückung von Zorro II --> CPU Slot
- A1200 ermöglicht, verursachen DMA Zorro II Karten Abstürze des
- Systems oder verweigern gar ganz die Arbeit. Man sollte vom Kauf
- solcher Karten absehen.
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- Betroffen sind z.B.:
- Masoboshi - SCSI / AT - Host
- C= A2091 - SCSI-Host-Adapter
- GVP - SCSI-Host-Adapter
- GVP - Turbokarte mit SCSI-Host
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- Solche DMA Kontroller *könnten* zu Problemen führen. Beim
- Masoboshi kann man DMA abschalten, aber die Kontroller sind für
- den A1200 ohnehin nicht empfehlenswert, da der A1200 Serienmäßig
- über eine AT-Bus Schnittstelle verügt und das DMA der Host-Adapter
- Probleme macht. Wer sich eine SCSI Schnittstelle anschaffen
- möchte, kann sich einen Oktagon 2008/4008 zulegen, da dieser ohne
- jegliche Probleme funktioniert. Auf einen RAM Ausbau sollte nach
- Möglichkeit allerdings verzichtet werden, da dieses 16 Bit Ram nur
- das System bremst!
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- Das Problem mit DMA gehört laut Aussage von Micronik der
- Vergangenheit an (Auskunft im Januar '95).
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- 1.1 -Problem Zorro III
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- Der Amiga 1200 kann aufgrund des 68EC020
- Prozessors keine Zorro III Schnittstellen ansteuern, da hierfür
- mindestens ein vollwertiger 020 vorhanden sein muß. Der 020
- Prozessor verfügt über 32 Adressleitungen, der EC020 nur über 24.
- Zum Ansteuern von Zorro III benötigt man aber einen vollwertigen
- 32-Bit-Adressbus.
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- 1.2 -Problem Nummer 2. Das PC-Amiga Tastatur Interface
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- Bei einigen Usern macht das PC Tastatur Interface erhebliche
- Probleme. Wird zu schnell geschrieben, werden Zeichen verschluckt.
- Das kann unter Umständen an dem Interface selbst liegen, ferner an
- der verwendeten Tastatur. An einem mir zur Verfügung gestellten
- A2000 Micronik-Tower läuft dieses Interface ohne jegliche
- Probleme. Das Interface was diese Probleme verursacht, stammt aus
- dem Jahr 1993, bzw. 1994. Probleme dieser Art dürften jetzt
- komplett ausgemerzt sein!
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- 1.3 -Kompatibilität mit Zorro II Erweiterungen:
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- Da mir das Produkt nur leihweise zur Verfügung stand, konnte ich
- nur die Hardware aus meinem A500 Micronik-Tower und A3000 testen.
- Fehlerfrei liefen bisher folgende Karten:
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- Zorro-II-Slots: Oktagon 2008 - SCSI-Host-Adapter
- (Rom v4.7 / Rom v6.5/.7/.8)
- Oktagon2008 AT-Bus - AT-Bus Kontroller
- Tandem Kontroller - AT-Bus Kontroller
- Retina Z2 2MB - Grafikkarte
- Picasso II - Grafikkarte
- A2091/2090 Commodore - SCSI-Host-Adapter
- A2065 Commodore - Netzkarte
- Ariadne - Netzkarte
- I/O Expander, GVP - Multi I/O
- Multiface-III, bsc - Multi I/O
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- 1.4 -Kompatibilität mit sonstigen Erweiterungen:
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- OS 3.1 (speziell fnr A1200) - Betriebssystem
- Kickstart3.0 / Workbench 3.1 - Betriebssystem
- 1220-II (68020) - 28 MHz Turbokarte mit 4 MB
- fnr den CPU Slot (siehe
- Anmerkung)
- 1230-II (68[EC]030) + SCSI - Turbokarte fnr CPU Slot in
- verschiedenen Konfigurationen
- mit SCSI Port
- M-Tec 1230/28 - Turbokarte (siehe Anmerkung)
- G-Force 1230/50 + SCSI - Turbokarte + SCSI Port (siehe
- Anmerkung)
- diverse AT-Bus Festplatten am internen Kontroller
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- Emulatoren:
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- alle Commodore X86 Karten und zusätzliche PC Grafik-Karten
- Ebenso laufen der Emulator Emplant und der AMAX in dem Tower.
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- Anmerkung: Diverse Turbokarten, die oben in der Tabelle mit
- "siehe Anmerkung" versehen sind, laufen nicht ohne weiteres mit
- der Zorro II Platine zusammen! Bei diesen Karten muß der Speicher
- entfernt werden. Von Micronik gibt es aber seit März eine neue
- Platinenversion, die es ermöglicht, solche Karten *komplett* und
- *sicher* zu benutzen. Es wird außerdem davon abgeraten Zorro II
- Ram Erweiterungen zu benutzen, da diese das System sehr stark
- bremsen. Ein systemgerechtes Arbeiten wird somit unmöglich. Auf
- der neuen Platine existiert außerdem eine Möglichkeit eigenes
- 32Bit-Fast-Ram aufzusetzen, und zwar in Form von SIM Bausteinen.
- Somit entfällt eine Investition in eine Speichererweiterung.
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- Diese Platine wird es aber erst in Zukunft von Micronik geben.
- Im Moment ist die V4.0 die aktuelle Version.
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- 1.5 -Grafikkarten
- siehe 1.3, da im Normalfall ZorroII-Karten (Retina, Picasso
- ect.). Grafikkarten, die den Video-Slot mitbenutzen, können
- nicht verwendet werden!
- Bei der Picasso Grafikkarte kommt es bei älteren Platinenrevisionen
- im 256 Farb Modus zu unschönen Grafikfehlern, die aber mit der
- neuen Board-Version der Busplatine behoben sein sollen.
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- 1.6 -PCMCIA Port
- Der PCMCIA Port liegt nun auf dem Boden des Towers und wird
- somit unbrauchbar weil unzugänglich. Aber Micronik bietet einen
- Adapter an, der den Slot um 90° dreht und nach außen führt.
- Dieser Adapter ist dem Tower-Paket beigelegt.
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- 2.0 -Netzteil
- - wird dringend empfohlen, da ein starker Lüfter und 230 Watt
- Leistung für die Power sorgen, die man bei vielen Hardware-
- erweiterungen braucht.
- - weitere Pluspunkte sind :
- - 2 Stecker für die Disklaufwerke, damit diese nicht mehr
- von der Hauptplatine versorgt werden müssen.
- - viele ;-) Stecker für SCSI-Laufwerke, daher auch kein
- externes Netzteil für diese nötig
- - Kaltgerätedose auf der Rückseite zum Einschalten von z.B.
- Monitor
- - Stromversorgung des gesamten Towers
- (A1200+Drives+Busplatine)
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- 2.1 -Turbo-Schalter
- - der Schalter hat zwei Aufgaben.
- 1. Umschaltung der MHz-Anzeige
- 2. Schaltung eines Jumpers, welcher z.B. ein Turboboard
- ein/ausschaltet.
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- 2.2 -MHz-Anzeige
- - die MHz-Anzeige ist über Jumper auf der Rückseite für beide
- Schalterpositionen des Turboschalters einzustellen. Das
- Handbuch beschreibt diese Einstellungen ausführlich.
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- 2.3 -*Eventl*. Ungenauigkeiten beim Einbau von ZorroII-Karten.
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- Jörg Bergs
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- Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!
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